„Egetmann“ Umzug
Welchen Sinn hat der „Egetmann“ Umzug – immer in ungeraden Jahren am Faschingsdienstag!
Was hat ein solch irrationales, ausgelassenes und bisweilen rätselhaftes „Spektakel“ in unserer Technischen, von Vernunft beherrschten Zeit zu suchen?
Welchen Sinn und Zweck, welche Berechtigung kann dieser Umzug heute noch haben?
Zunächst einmal die Erhaltung und Pflege des Brauchtums mit Einfallsreichtum, Phantasie und Spielfreude, um den Umzug in lebendiger und liebenswerter Form zu erhalten und zu erneuern.
Sodann aber hat der Egetmann-Umzug vor allem eine sozialpsychologische Funktion, die wohl kein Außenstehender jemals voll und ganz begreifen und verstehen wird und die am Besten so umschrieben werden kann: Für die Traminer ist der Egetmann-Umzug nicht so sehr ein kalkuliertes Schauspiel, sondern vielmehr Selbstdarstellung und Selbstzweck. Was den Egetmann-Umzug so sympathisch und mitreißend macht ist, das das ganze Dorf mit Leib und Seele und viel „Hetz“ mitmacht.
Das unterscheidet den Traminer Egetmann-Umzug gerade auch von so manchen anderen Fasnachtsveranstaltungen, das macht ihn so unmittelbar und lebendig, so urwüchsig, ausgelassen und einzigartig.
So ist der Umzug in seiner Tradition nicht nur ein wertvolles Tiroler Geschichts- und Kulturgut, sondern vor allem ein ganz lebendiges und wesentliches Stück Tramin, Teil und Ausdruck seiner Bevölkerung und ihrer Eigenart und Lebensfreude.
Diese furchterregende „Drachen“, was sind den das?
Die furchterregende „Drachen“ sind keine Drachen, sondern Schappviecher, von den Traminern auch Wudelen genannt. Das Wort Schnappviech oder Schnappvieh setzt sich aus „schnappen“ und „Vieh“ (im Südtiroler Dialekt Viech), zusammen. Wenn du zum Traminer Fasnachtsumzug kommst, musst du also aufpassen, dass dich keines dieser Schnappvieher schnappt…